Taucheruhren – Mehr als nur ein Accessoire
Die Erfolgsgeschichte der Taucheruhren als modisches Accessoire und Lifestyle-Produkt begann in den 1990er Jahren. Abb.: mauriciodss/pixabay.com
Bei einer Taucheruhr handelt es sich grundsätzlich um eine druckfeste und wasserdichte Armbanduhr. Sie dient vor allem dazu, die Tauchzeit unter Wasser zu messen. Dafür verfügt die Uhr über eine drehbare Lünette, mit welcher der Beginn des Tauchganges markiert wird, indem diese, in der Regel mit Neonfarbe markierte Lünette, auf die aktuelle Minutenposition gedreht wird.
Jedoch hat sich die klassische Taucheruhr heutzutage vor allem zu einem Luxusobjekt und modischen Accessoire entwickelt, da Taucher bei ihren Tauchgängen mittlerweile gerne moderne Tauchcomputer einsetzen. Dennoch dienen die Taucheruhren noch immer als wichtiges Back-Up Instrument für passionierte Taucher.
Es wäre jedoch falsch, die Taucheruhr lediglich als modisches Schmuckstück zu bewerten, denn durch ihren beeindruckenden Funktionsumfang und die hohe Qualität überzeugen Taucheruhren auf sämtlichen Ebenen.
Das ursprüngliche Anwendungsgebiet der Taucheruhren
Lediglich Uhren, die den Kriterien der DIN 8306 entsprechen, dürfen in Deutschland offiziell unter der Bezeichnung Diver’s Watch oder Taucheruhr vertrieben werden.
Genutzt werden die Taucheruhren in ihrem eigentlichen Kernbereich hauptsächlich, um die vorgesehenen Dekompressionszeiten beim Tauchen einzuhalten und so zu vermeiden, dass die Nullzeit überschritten wird. Zu diesem Zweck werden heute oftmals auch Tauchcomputer genutzt, welche das Verhältnis der Werte der Dekompressionstabelle, der Tauchtiefe und der Tauchzeit automatisch bestimmen.
Die Anfänge der Taucheruhren
Im Fokus der Konstruktion der ersten mechanischen Taucheruhren stand vor allem die nötige Wasserdichtigkeit. Darüber hinaus mussten das Ziffernblatt und die Zeiger der Uhr so gestaltet sein, dass sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut abzulesen sind. Um den Beginn des Tauchgangs zu markieren, war außerdem eine drehbare Lünette nötig.
Nachdem das Patent von Blancplain auf die Lünette, die lediglich in eine Richtung gedreht werden konnte, in den 1950er erloschen ist, bildete diese bei allen weiteren Taucheruhren den Standard. Durch diese Konstruktion wird verhindert, dass sich die Lünette versehentlich verstellt.
Automatikuhrwerke setzen sich durch
Mit dem Aufkommen der zuverlässigen Automatikuhrwerke lösten diese die mechanischen Taucheruhren auch aus Sicherheitsgründen ab. Heutzutage weisen hochwertige Taucheruhren in der Regel ein automatisches Uhrwerk auf.
Daneben wurden Taucheruhren immer häufiger mit Quarzuhrwerken ausgestattet. Zum Teil wurde dabei aus Gründen der Sicherheit die Funktion etabliert, dass der Sekundenzeiger der Uhr bei einem niedrigen Stand der Batterie drei statt eine Sekunde weiterspringt. Durchsetzen konnten sich die Quarzuhrwerke im Bereich der Taucheruhren, auch aus diesem Grund, jedoch nicht.
Einen wahren Technologieschub erlebte die Quarz-Technologie in Taucheruhren jedoch mit dem Aufkommen der Autoquarz-Uhrwerke. In diesen erzeugt ein mechanischer Aufzugsrotor die Antriebsenergie.
Analoge Ziffernblätter und Tiefenmesser in Quarz-Taucheruhren
Besonders Hersteller aus Japan begannen in den 1980er Jahren, Taucheruhren mit Quarzuhrwerk mit elektronischen Tiefenmessern auszustatten. In der Regel besteht die Tiefenanzeige in einer kleinen digitalen LCD-Anzeige, die sich zwischen dem Rand des Ziffernblatts und der Zeigerachse befindet
Um eine noch bessere Ablesbarkeit zu gewährleisten, sind ebenfalls Ausführungen zu finden, bei denen ein starkfarbiger, sehr breiter Zeiger als analoge Anzeige dient, der sich auf der gleichen Achse wie der Minuten- und Stundenzeiger befindet. In diesem Fall ist die Tiefenskala außer- oder innerhalb der Ziffern beziehungsweise der Stundenindices zu finden.
Digitale Taucheruhren mit Quarzuhrwerk und Tiefenmesser
Dass der integrierte Tiefenmesser gut ablesbar ist, ist bei Taucheruhren nahezu ebenso essentiell, wie die Zeitanzeige. Bevor der Siegeszug des Tauchcomputers begann, produzierten einige Hersteller deshalb ebenfalls volldigitale Taucheruhren, die ein großflächiges LCD-Display aufwiesen, auf welchen Tiefen- und Zeitanzeige parallel oder abwechselnd angezeigt wurden.
Derartige Modelle konnten ebenfalls über eine Schnittstelle an den PC angeschlossen werden – erfolgreich waren diese Taucheruhren jedoch kaum.
Der Weg zum beliebten Accessoire
Die Erfolgsgeschichte der Taucheruhren als modisches Accessoire und Lifestyle-Produkt begann in den 1990er Jahren. Seitdem werden die Taucheruhren längst nicht mehr nur von Tauchern in hohem Maße geschätzt.
Immer mehr Menschen konnten sich im Laufe der Zeit für den sportlichen Look und das unverwechselbare Design der Taucheruhren begeistern. So fungieren die Taucheruhren heute unter Uhrenfans unter anderem auch als beliebtes Sammlerobjekt – den beeindruckenden Funktionsumfang, die hohe Qualität und die präzisen Technologien weisen sie dennoch auch als cooles Modeaccessoire weiterhin auf.