Was macht Uhren eigentlich so teuer?
Man mag sich wundern, wenn man in manchen Schaufenstern beim Gang durch die Fußgängerzone teure Uhren erblickt. Was rechtfertigt den Preis von mehreren hundert Euro bzw. gar tausenden von Euro einer Uhr? Zahlreiche Faktoren wie, verwendeter Mechanismus, Funktionen, Material, die Genauigkeit der Uhr, die Wahl des Armbandes und der Markenname haben Einfluss auf die Preisgestaltung.
Die mechanische Uhr, ein handwerkliches Meisterstück
Grundsätzlich handelt es sich bei teuren Uhren zunächst um mechanische Uhren. Das bedeutet, dass hinter den Ziffernblatt eine komplexe Schaltung verschiedener Zahnräder, Feder und Hemmung steht, die für die korrekte Zeitanzeige sorgen. Und die Produktion solcher mechanischer Uhren ist zum großen Teil immer noch Handarbeit. Ganz im Gegensatz dazu stehen die Quarzuhren. Im inneren liegt eine einfache maschinell reproduzierbare Elektroschaltung. Aus diesem Grund werden Quarzuhren im großen Stil in Massenproduktion hergestellt und stehen bezüglich der Menge an der Spitze der Weltproduktion von Uhren.
Das Tragegefühl einer hochwertigen Uhr
Damit ein mechanisches Uhrwerk präzise läuft und eine hohe Ganggenauigkeit besitzt, ist enormes handwerkliches und technisches Geschick erforderlich. Schließlich möchte der Besitzer einer mechanischen Uhr diese nicht jeden Tag nachstellen müssen, weil die Zeit täglich um mehrere Sekunden oder gar Minuten abweicht. Man könnte behaupten, dass der Preis doch anhand der Funktion der Uhr beurteilt werden sollte, diese wäre schließlich bei Quarz- und mechanischen Uhren dieselbe. Wieso sind Menschen bereit für mechanische Uhren so viel mehr Geld auszugeben, wenn doch eine Quarzuhr die gleiche Funktion erfüllt. Das liegt an dem anderen, qualitativ hochwertigerem, subjektivem Tragegefühl einer Uhr, von der man weiß, dass im Hintergrund hoch technische und mechanische Prozesse ablaufen, die das Ergebnis längerer handwerklicher Arbeit sind. Auch zu wissen, dass die eigenen Uhr im Gegensatz zu Quarzuhren ohne Strom auskommen, mag den Träger umschmeicheln
Die Materialien
Da mechanische Uhren aufwendig gefertigt sind, werden um ihrem qualitativen Anspruch gerecht zu werden meist auch hochwertige Materialien verwendet und die an sich rein funktionale Uhr so zu einem Schmuckstück. Und wie auch bei normalen Schmuck ohne eine Funktion wie die Zeitmessung, sind den Preisen und der Luxuriösität nach oben keine Grenzen gesetzt. Von Titan über Keramik bis Gold und Silber in verschiedenen Reinheitsgraden und Legierungen. Je teurere Metalle verwendet werden, desto teurer wird auch die Uhr. Wird eine Uhr dann noch aus Platin gefertigt oder ist mit Diamanten besetzt kann eine Uhr gut mehrere hunderttausend Euro kosten. Auch das verwendete Material für die Armbanduhr spielt eine Rolle.
Die Marke
Uhrenhersteller des gehobenen Segments betreiben großen Marketing Aufwand, um Ihre Uhren publik zu machen und die Marke im Unterbewusstsein der Menschen zu verankern. Dies natürlich mit einem bestimmten Image. Dem Träger soll ein bestimmtes Lebensgefühl mit der Uhr verkauft werden. So kann auch eine Uhr mit nur geringen Goldanteilen sehr teuer sein, einfach, weil die Marketingkosten bezahlt werden wollen. Zu bekannten Namen gehören Rolex und Breitling. Beide Hersteller kaufen sich Beispiel auch teuer in Filmproduktionen ein, nur damit der Protagonist die Uhr trägt. Dazu gehören die Uhren die James Bond trägt. Ganze Zeitungsartikel setzen sich zu einem neuen Bond mit der von ihm getragenen Uhr auseinander. Dadurch bringt das Tragen einer solchen Uhr in gewissen Teilen auch Prestige mit sich.
Funktionalität
Stichwort Smart-Watch. Je mehr eine Uhr kann, desto teurer wird sie und dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass auch für Smart-Watches hohe Beträge über den Tisch gehen.
Kommentare
Torsten 28. Juni 2020 um 23:38
Gut, mechanische Uhren mögen zwar einerseits schöner sein, aber heutzutage sind solche superteuren Uhren eher etwas für Leute, die sich für etwas „Besonderes“ halten und oftmals -aber natürlich nicht immer- Angeber und Prahlhänse. Die meisten Menschen verdienen nicht soviel Geld, als das sie sich solch teure Uhren leisten können, bzw. wollen. Eine Uhr für 30-50 Euro, als reiner Zeitmesser, reicht völlig aus und gute mechanische Uhren gibt es schon um die 150-200 Euro. Also, ein Grund für Angeberei mancher Leute. Wer sich eine Uhr für 5000 Euro (oder mehr) anschafft, der hat nicht mehr alle Latten am Zaun, ganz ehrlich gesagt.
John Deer 5. September 2021 um 18:58
Keine Latten am Zaun hat dann auch wer Rumsteak ißt, eine Frikadelle tut es auch usw. usw.
Porsche, Mercedes , teures Aple-Handy , T-Shirt von adidas , PUMA usw jedes Produkt mit Markennamen gibt es preiswerter .
Jedoch jeder Geldbeutel ist unterschiedlich gross und der eine macht teuren Urlaub der andere keinen und kauft sich dafür eine Uhr. Intoleranz ist preiswert zu haben.Ehrlich gesagt