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Welche Uhren gehen am genauesten?

Um die Frage zu beantworten, welche Uhren am genausten gehen, ist es interessant und anschaulicher, wenn wir zunächst kurz die Entwicklung der Uhr in Ihrer Historie betrachten.

Sonnen- und Wasseruhren

In Ägypten hat man zunächst mit Sonnenuhren, die Zeit gemessen. Der Nachteil war natürlich die Lichtabhängigkeit. Daraufhin entwickelten die Ägypter Wasseruhr. Dies ermöglichte eine Einteilung des Tages in gleichmäßige Zeiteinheiten, so gab es in Babylonien den Danna, ein Danna entspricht zwei Stunden heutiger Zeit. Bis in das Mittelalter hinein fanden Wasseruhren und Sonnenuhren Verwendung, so findet man in Athen den Turm der Winde, welche im griechischen Reich als so etwas wie eine Normuhr darstellte. Sie war dank verbundener Wasserleitung permanent im Betrieb.

Die Räderuhr

Im Mittelalter begann man genormte Kerzen herzustellen, die mit einer Skala beschriftet wurden und alle gleich schnell abbrannten. Nachdem erfunden wurde, wie mithilfe von Hemmung Zahnräder gleichmäßig getaktet werden konnten, etablierte sich die Räderuhr als Anbau an Türmen, damit die Glocken rechtzeitig geschlagen werden konnten. Im Mittelalter beginnt unsere Spur, denn von damals ist die erste Ganggenauigkeit einer Räderuhr beginnt. Diese Ganggenauigkeit betrug für die Räderuhren meist 10 Minuten. Die Uhr verzögerte/verschnellerte sich also jeden Tag um 10 Minuten, sodass regelmäßiges umstellen erforderlich war. Die ersten kleineren Holzräderuhren waren zunächst nur für Geistliche und Adlige verfügbar.

Der Chronometer

Mit der Zeit haben Erfinder die Mechaniken der Uhr immer weiter verkleinert und auch neuere Materialien begünstigten die Entwicklungen. Mit Einbezug einer Feder zur Speicherung von Energie, begann die Herstellung von Uhren durch in Europa mehr und mehr auftretende Uhrmacher. Je nach handwerklichem und mathematischem Geschick erstellten die Uhrenmacher unterschiedlich präzise Uhren. Mit Beginn der Industrialisierung entstanden die ersten Massenproduktionen von Uhren. Da sie damals noch zum Teil recht unpräzise waren, kennt man aus Filmen über diese Zeit bestimmt den Uhrenabgleich. Dieser war schlicht deshalb notwendig, da die Uhren unterschiedliche Ganggenauigkeiten besaßen.

Es entwickelte sich der Begriff Chronometer, er stand für Uhren, die über eine herausragende Präzisität verfügten. Um genauer zu sein stand er zunächst nur für die von John Harrison entwickelten Uhren, die das Längengradproblem der Navigation auf See lösen sollte. Das Längenproblem bezeichnet die damalige Schwierigkeit der Bestimmung auf welchem Längengrad man sich befand, der Breitengrad war astronomisch gesehen kein Problem.

Wüsste man beispielsweise die Ortszeit aus dem Heimathafen, könnte durch Vergleich mit der Ortszeit, mittels Sonnenstand, stets ermittelt werden, auf welchem Längengrad man sich befindet. Der berühmte Forscher Newton kritisierte Harrison lange Zeit, weil Newton den Bau einer hinreichend präzisen Uhr nicht für möglich hielt. Harrison überzeugte ihn vom Gegenteil und erhielt dafür einen hoch dotierten Preis der Britischen Krone.

Die Uhrenanlage

Wir nähern uns der Entwicklung der präzisesten Uhren. Im 19 Jh. sehr lange verbreitet, war die Präzisionspendeluhr(mechanische Uhr mit Pendel als Taktgeber). Als Initiator der Zeitvereinheitlichung trat dann die Eisenbahn auf. Diese baute eine Uhrenanlage mit einer Hauptuhr, die elektrische Signale an landesweit verteilte Nebenuhren weitergab. Solche Netzwerke waren für lange Zeit nicht nur an Bahnhöfen, sondern auch Schulen oder Flughäfen verbreitet.

Die Quarzuhr

Die erste vollelektrische und bis dato genaueste Uhr wurde dann 1921 vorgestellt. Die Quarzuhr, im Herzen ein Quarz, umschlossen von einer Oszillatorschaltung. Quarzuhren liefen schon damals sekundengenau. Quarzuhren bestimmen seit jeher den Massenmarkt.

Und nun final können wir die Frage beantworten, welche die genaueste Uhr ist? Die Quarzuhr?

Nein, denn sogenannte Atomuhren sind noch genauer. Diese Uhren bestimmen die Zeit mittels Messung von für Elektronen verschiedener Atome charakteristische Frequenzen.
Diese Uhren sind aufgrund Ihrer teuren Entwicklung und Größe nur Forschungseinrichtungen und internationalen Zeitinstituten, die für Zeiteinheitlichkeit sorgen, zu finden.



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